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vom Selbständigen zum Unternehmer

  • Patric Stöbe
  • 11. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni

...das ist doch das gleiche, werden jetzt viele sagen. Wer sich für eine Selbstständigkeit entscheidet, ist doch automatisch auch Unternehmer.


Grundsätzlich stimmt das natürlich. Jeder, der Leistungen erbringt und jemand anderem dafür eine Rechnung stellt, ist irgendwie auch Unternehmer. Wir haben es hier aber wie so oft mit einem sprachlichen Phänomen zu tun.


vom Selbständigen zum Unternehmer
vom Selbständigen zum Unternehmer

Inhaltlich unterscheiden sich beide Begriffe nämlich erheblich voneinander. Ein Selbständiger ist dadurch gekennzeichnet, dass er vorrangig ohne große Personalunterstützung die Leistungen für seine Kunden wirklich selbst erledigt. Der Unternehmer hingegen hat ein System entwickelt, in dem vorrangig sein Personal Leistungen für die Kunden erbringt, er selbst jedoch eher die Fäden im Hintergrund zieht und die Richtung bzw. Prozesse und Strukturen vorgibt.


Der Weg vom Selbständigen zum Unternehmer erfolgt oftmals schleichend und wird vom Inhaber eines Unternehmens selten oder viel zu spät wahrgenommen, verbunden mit wirklich gravierenden Folgen für ihn selbst, sein Umfeld und natürlich die Mitarbeiter. Nicht selten gerät eine zuvor funktionierende Firma durch diese nicht abgeschlossene Transformation des Selbständigen zum Unternehmer ins wanken.


Ein Grafikdesigner, der zunächst alleine anfängt und im Laufe von vielleicht 5 Jahren 6 oder 7 Mitarbeiter beschäftigt, weil die Aufträge einfach stetig zunehmen und nicht enden wollen, weiß, wovon ich spreche.


Auf einmal geht es nicht mehr um Kundenprojekte und Logoentwicklung, sondern um Mitarbeiterführung, Teambuilding und Reklamationsbearbeitung. Der Inhaber wird, ohne dass er es aktiv mitbekommt, aus dem sog. operativen Geschäft herausgedrückt und muss sich zunehmend um die organisatorischen und häufig unangenehmen Themen der Arbeit kümmern (Kunde meckert, Mitarbeiter meckern, Ehefrau [Ehemann] meckert), alle meckern).


Spätestens jetzt stellt der ehemals glückliche Selbständige fest, dass sich etwas Gravierendes verändert, und das diese Entwicklung nicht nur positiv verläuft.


Genau das ist die Wandlung vom Selbständigen zum Unternehmer. Sie müsst selbst entscheiden, wie groß Sie werden wollen.


Viele hervorragende Selbständige sind schlechte Unternehmer, weil sie den Mitarbeitern nicht vertrauen und denken, dass das Produkt sowieso nur gut wird, wenn sie es selbst erledigen. Wer diese Grundeinstellung besitzt, sollte die eigenen Glaubenssätze deutlich korrigieren oder sich fragen, ob ein Wachstum um jeden Preis die richtige Entscheidung ist.


Hinterfragen Sie sich also ob Sie ein guter Unternehmer sein können, der die Richtung vorgibt, aber operativ nicht mehr eingreifen kann. Wenn Sie die Personalführung stresst und Sie lieber direkt am Kunden arbeiten möchten, dann sind Sie vielleicht der bessere Selbständige, und das ist vollkommen in Ordnung.



 
 
 

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